Ich wollte das TX-Audio des Icom IC-7600 oder allgemein der neueren Icom-Transceiver in dem Yaesu FT-2000 haben. Ich habe sehr lange daran experimentiert, folgendes ist daraus entstanden.
Der Yaesu FT-2000 und der Icom IC-7600 haben unterschiedliche Audio-Charakteristiken, und der Versuch, den Klang des FT-2000 an den IC-7600 anzupassen, erfordert eine präzise Einstellung des Equalizers und eine sorgfältige Anpassung weiterer Parameter.
Grundlegende Vorbereitung:
- Mikrofontyp und Positionierung: Man muss ein hochwertiges Mikrofon verwenden, das mit dem FT-2000 kompatibel ist. Man sollte es in einem Abstand von etwa 5–10 cm vom Mund platzieren, nicht zu nah um Übersteuerungen zu vermeiden und auch nicht zu weit, um nicht zu viel Raumhall aufzunehmen. Ich nutze das Yaesu M-70 Mikrofon.
- Mikrofonverstärkung (Mic Gain): Man sollte sicherstellen, dass der Mic Gain korrekt eingestellt ist, um Übersteuerung zu vermeiden, aber trotzdem ausreichend Pegel zu liefern. Bei mir steh der Regler auf 50%.
- Monitor-Modus: Man kann den Monitor-Modus aktivieren, um den eigenen Sendeton zu hören und Anpassungen vorzunehmen. Besser ist es allerdings, einen WebSDR Empfänger zu verwenden, damit man sich auf Entfernung hört. Teilweise ist der Empfang so weit verzögert, dass man sich selbst erst danach hört, was das Hörerlebnis verbessert.
Equalizer-Einstellungen für den FT-2000:
Der FT-2000 hat einen grafischen Equalizer (Parametric Equalizer), der in drei Frequenzbänder unterteilt ist: Tiefen, Mitten und Höhen. Hier ist eine empfohlene Konfiguration, die den Klang des IC-7600 nachahmen kann:
Empfohlene Einstellungen:
- Tiefen (Low):
- Frequenz: 100–200 Hz
- Gain: +2 bis +4 dB (abhängig von der Stimme)
- Q-Faktor: 2 (moderat breit)
- Mitten (Mid):
- Frequenz: 800–1200 Hz
- Gain: -2 bis -3 dB (um nasal klingende Töne zu reduzieren)
- Q-Faktor: 1 (enger Bereich)
- Höhen (High):
- Frequenz: 2500–3000 Hz
- Gain: +3 bis +6 dB (für Klarheit und “Präsenz”)
- Q-Faktor: 2 (moderat breit)
Weitere wichtige Einstellungen:
- Processor: Man aktiviert den Sprachprozessor, aber hält den Level moderat (etwa 20–30%), um Verzerrungen zu vermeiden.
- Bandbreite (TX BW): Man stellt die Sende-Bandbreite auf 100–2900 Hz oder 200–2800 Hz ein. Das entspricht typischerweise dem klaren und sauberen Klang des IC-7600.
- Monitor-Ton anpassen: Man hört mit Kopfhörern oder WebSDR zu und überprüft den Sendeton, um die gewünschten Anpassungen vorzunehmen.
Vergleichsweise Justierung:
Wenn möglich, nimm man deinen Klang auf und vergleicht ihn mit einer Aufnahme des IC-7600. Falls Unterschiede bestehen:
- Zu dumpf?: Erhöhen des Gains im Hochtonbereich.
- Zu scharf?: Reduzieren des Hochtonbereichs oder verfeinern des Mittenbereichs.
- Zu dünn?: Leichtes erhöhen der Tiefen.
Praxis-Check:
Man kann sich von anderen Funkamateuren auf den Bändern beurteilen lasse. Sie können oft hilfreiche Rückmeldungen zum Klang geben. Idealerweise sollte man jemanden mit einem IC-7600 finden, der seinen Klang zum Vergleich demonstrieren kann.
Mit Geduld und Feintuning kann man den FT-2000(D) so einstellen, dass er dem typischn Icom (z.B. IC-7600) Klang sehr nahe kommt.