Linux-kompatible SDRs

Seit einiger Zeit möchte ich mir ein SDR kaufen. Mein Budget war etwa 400€. Es müsste unter Linux gut funktionieren und bis mindestens 30MHz einwandfrei funktionieren, sprich die gesamte Kurzwelle abdecken, in der perfekten Welt auch die komplette Langwelle.

WebSDR bei der Uni Twente

Es gibt einige Software-Defined Radios (SDRs) in der Preisklasse bis etwa 400€, die unter Linux gut unterstützt werden und im Frequenzbereich bis mindestens 30 MHz einwandfrei funktionieren. Hier sind die bekanntesten Optionen:

SDRplay RSP1A (ev. nicht mehr produziert)

  • Frequenzbereich: 1 kHz bis 2 GHz
  • Betriebssysteme: Linux, Windows, macOS
  • Preis: ca. 150-200 €
  • Besonderheiten:
    – Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
    – Unterstützt viele SDR-Programme wie GNU Radio, SDR++, Cubicsdr, etc.
    – Treiber und Software für Linux sind gut verfügbar (libmirsdrapi)
  • Einschränkung: Für die Nutzung unter Linux kann zusätzliche Konfiguration nötig sein.

Airspy HF+ Discovery

  • Frequenzbereich: 9 kHz bis 31 MHz (HF-Bereich) und 60-260 MHz (VHF)
  • Betriebssysteme: Linux, Windows, macOS
  • Preis: ca. 200-300 €
  • Besonderheiten:
    – Hervorragende Performance im HF-Bereich durch sehr guten dynamischen Bereich und Rauschunterdrückung
    – Gut für AM, SSB, CW und DRM-Empfang
    – Unterstützt Software wie SDRSharp, GQRX und CubicSDR
  • Einschränkung: Hoher Fokus auf HF, eingeschränkte Abdeckung außerhalb des VHF-Bereichs.

HackRF One

  • Frequenzbereich: 1 MHz bis 6 GHz
  • Betriebssysteme: Linux, Windows, macOS
  • Preis: ca. 300-400 €
  • Besonderheiten:
    – Halb-Duplex, aber sendefähig (TX + RX)
    – Sehr vielseitig für Experimente und eigene Projekte, kompatibel mit GNU Radio und GQRX
    – Open-Source-Software und Open-Source-Firmware
  • Einschränkung: Performance im HF-Bereich ist nicht so hoch wie bei spezialisierteren Geräten wie dem Airspy HF+.

KiwiSDR (Standalone oder DIY-Version)

  • Frequenzbereich: 10 kHz bis 30 MHz
  • Betriebssysteme: Läuft als Standalone-Webserver, Browser-basiert
  • Preis: ca. 350-400 €
  • Besonderheiten:
    – Exzellente HF-Performance, speziell für Kurzwellenempfang
    – Web-Interface zur Bedienung (keine Software-Installation nötig)
    – Unterstützt AM, SSB, CW, DRM, WSPR und mehr
  • Einschränkung: Nicht portabel, da es als stationärer Empfänger konzipiert ist.

RTL-SDR Blog V3 (erweiterte Version)

  • Frequenzbereich: 500 kHz bis 1.7 GHz (direkter Sampling-Modus für HF bis 30 MHz)
  • Betriebssysteme: Linux, Windows, macOS
  • Preis: ca. 30-50 € (sehr günstig!)
  • Besonderheiten:
    – Hervorragend für Einsteiger
    – Funktioniert gut mit Software wie GQRX, SDRSharp und CubicSDR
    – Direkter-Sampling-Modus erlaubt Empfang im HF-Bereich
  • Einschränkung: Dynamikbereich und Empfindlichkeit im HF-Bereich sind limitiert.

LimeSDR Mini

  • Frequenzbereich: 10 MHz bis 3.5 GHz
  • Betriebssysteme: Linux, Windows, macOS
  • Preis: ca. 250-350 €
  • Besonderheiten:
    – Voll-Duplex-SDR (gleichzeitiges Senden und Empfangen)
    – Unterstützt Open-Source-Software wie GNU Radio, SDR Console
    – Open-Hardware-Projekt, gut dokumentiert für Entwickler
  • Einschränkung: HF-Empfang unter 10 MHz erfordert Upconverter.

Zusammenfassung

Falls das Hauptinteresse der HF-Bereich bis 30 MHz ist, wie bei mir:

  • Airspy HF+ Discovery bietet die beste Performance in dieser Preisklasse.
  • SDRplay RSP1A ist eine günstige und vielseitige Alternative.

Wenn man breitere Frequenzbereiche abdecken will und Vielseitigkeit bevorzugt:

  • HackRF One oder LimeSDR Mini bieten sehr gute Möglichkeiten, auch über 30 MHz hinaus.

Für Anfänger oder ein geringeres Budget:

  • RTL-SDR Blog V3 ist ein hervorragender Startpunkt und funktioniert zuverlässig unter Linux.

Alle genannten Geräte sind Linux-kompatibel und funktionieren gut mit gängigen Open-Source-Programmen wie GQRX, CubicSDR, oder GNU Radio.

Last updated on 2024:12:30 at 00:51 UTC

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