Von Deutschland aus kann man als Funkamateur eine Vielzahl von AMSAT-Satelliten arbeiten, die auf 2 m (VHF) und 70 cm (UHF) im sogenannten FM-, SSB- oder Transponderbetrieb arbeiten.
Die Liste aktueller und aktiver Satelliten
Hier ist eine kleine Liste (natürlich unvollständig) der wichtigsten Satelliten, die aktuell verfügbar sind, zusammen mit ihren Frequenzen und Betriebsarten:
1. AO-91 (Fox-1B)
- Modus: FM-Transponder (Uplink/Downlink)
- Uplink: 435.250 MHz (70 cm) mit 67.0 Hz Subton
- Downlink: 145.960 MHz (2 m)
Hinweis: AO-91 ist gut für Anfänger geeignet, da es ein FM-Satellit ist. Der Satellit ist zeitweise aktiv und erfordert eine sorgfältige Kontrolle der Aktivierung.
2. AO-92 (Fox-1D)
- Modus: FM-Transponder (Uplink/Downlink)
- Uplink: 435.350 MHz (70 cm) mit 67.0 Hz Subton
- Downlink: 145.880 MHz (2 m)
Hinweis: AO-92 bietet FM-Sprechfunk. Der Status kann je nach Energieversorgung variieren.
3. SO-50 (SaudiSat-1C)
- Modus: FM-Transponder
- Uplink: 145.850 MHz (2 m) mit 67.0 Hz Subton
- Downlink: 436.795 MHz (70 cm)
Hinweis: SO-50 ist ein weiterer populärer FM-Satellit, der gut für Einsteiger ist. Er erfordert jedoch, dass der Subton zum Öffnen des Transponders verwendet wird.
4. RS-44 (DOSAAF-85)
- Modus: SSB/CW Linear-Transponder
- Uplink: 435.640–435.680 MHz (70 cm, LSB/CW)
- Downlink: 145.940–145.980 MHz (2 m, USB/CW)
- Beacon: 145.965 MHz (CW)
Hinweis: RS-44 ist ein Transponder-Satellit und bietet eine höhere Flexibilität für SSB-Betrieb.
5. XW-2 Serie (CAS-3)
Die XW-2-Serie umfasst mehrere Satelliten (XW-2A, XW-2B, usw.), die als SSB/CW Linear-Transponder arbeiten:
- Uplink: 435.030–435.050 MHz (70 cm, LSB/CW)
- Downlink: 145.730–145.750 MHz (2 m, USB/CW)
Hinweis: Die XW-2-Serie ist ideal für erfahrene Benutzer, die SSB/CW-Verbindungen bevorzugen.
6. PO-101 (Diwata-2)
- Modus: FM-Transponder
- Uplink: 437.500 MHz (70 cm) mit 67.0 Hz Subton
- Downlink: 145.900 MHz (2 m)
Tipps zur Arbeit mit AMSAT-Satelliten:
- Tracking: Man sollte Programme wie Gpredict, SatPC32 oder Apps wie Heavens-Above oder ISS Detector verwenden, um die Überflugzeiten zu berechnen.
- Antennen: Richtantennen (Yagi) sind vorteilhaft, um die Signale zu empfangen und senden.
- Dopplereffekt: Man muss beim Betrieb darauf achten, die Doppler-Verschiebung zu korrigieren, besonders bei 70 cm Uplink/Downlink.
- Subton: FM-Satelliten erfordern oft einen Subton (z.B. 67 Hz) für den Uplink, um den Transponder zu aktivieren.
Was Uplink und was Downlink ist
Uplink und Downlink beschreiben die Funkverbindungen zwischen der Erde (Bodenstation) und einem Satelliten:
- Uplink:
- Dies ist die Frequenz, auf der die Bodenstation (z. B. dein Funkgerät) zum Satelliten sendet.
- Man “uplinkt” also das eigene Funksignal vom Boden in Richtung des Satelliten.
- Downlink:
- Dies ist die Frequenz, auf der der Satellit zur Bodenstation sendet.
- Man “downlinkt” das Signal vom Satelliten zur Erde und empfängt es auf dem eigenen Funkgerät.
Beispiel mit einem FM-Satelliten:
Bei beispielweise AO-91 gilt:
- Uplink: 435.250 MHz (70 cm)
- Downlink: 145.960 MHz (2 m)
Das bedeutet dann praktisch:
- Man sendet zum Satelliten auf 435.250 MHz (Uplink).
- Man empfängt den Satelliten auf 145.960 MHz (Downlink).
Warum Up-/Downlink und kein Shift?
Satelliten arbeiten meist mit zwei unterschiedlichen Bändern (z. B. 2 m und 70 cm), um Interferenzen zwischen Sende- und Empfangssignalen zu vermeiden. Das ist sehr wichtig, damit der Satellit auch schwache Signale gut empfangen kann.
Der Satellit empfängt das Signal auf einer Frequenz (Uplink), verarbeitet es und sendet es auf einer anderen Frequenz (Downlink) zurück zur Erde. Damit der Sender den Empfänger nicht “zustopft” verwendet man bei dem Satelliten ein anderes Band und einen guten Duplexer.
So kann man den Satelliten sowohl auf der Erde hören (Downlink) als auch von der Erde zu ihm senden (Uplink), und zwar sogar gleichzeitig, abhängig vom eingesetzten Funkgerät. Bei Gleichzeitigkeit sollte man natürlich Kopfhörer verwenden um Rückkopplungen und Nachhall zu vermeiden.
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