Die Gammaspektroskopie ist ein leistungsfähiges Verfahren zur Analyse radioaktiver Stoffe anhand der von ihnen ausgesandten Gammastrahlung. Sie findet Anwendung in der Nuklearphysik, Umweltüberwachung, Materialanalyse und Sicherheitskontrolle.

Ein besonders benutzerfreundliches und mobiles Gerät für die Gammaspektroskopie ist der RadiaCode 103, ein kompakter Detektor, der professionelle Strahlungsmessungen auch für Laien und Hobbyanwender zugänglich macht. Genau das Gerät habe ich mir vor kurzem, nach einer sehr langen Überlegensphase, gekauft.
Grundlagen der Gammaspektroskopie
Gammastrahlung ist eine hochenergetische Form elektromagnetischer Strahlung, die bei radioaktiven Zerfallsprozessen entsteht. Jedes radioaktive Isotop emittiert charakteristische Gammastrahlen mit spezifischen Energien. Die Gammaspektroskopie misst diese Strahlen und stellt sie in Form eines Energiespektrums dar, wodurch Rückschlüsse auf die vorhandenen Radionuklide möglich werden.
Ein typisches Gammaspektrum zeigt Peaks (Spitzen), die bestimmten Energien zugeordnet sind. Jeder dieser Peaks entspricht einem bestimmten Zerfallsprozess – z. B. hat Cäsium-137 einen markanten Peak bei etwa 662 keV.
Der RadiaCode 103 – Überblick
Der RadiaCode 103 ist ein tragbarer Geigerzähler und Gammaspektrometer mit integriertem Szintillationsdetektor (CsI(Tl)) und spektraler Auswertung. Zu seinen wichtigsten Eigenschaften gehören:
- Energiespektrum: Erfassung von Gammaquanten im Bereich von ca. 30 keV bis 3 MeV.
- Auflösung: Etwa 6–7% bei 662 keV, was für ein kompaktes Gerät mit Kristalldetektor schon ordentlich ist.
- Datenerfassung in Echtzeit: Anzeige und Speicherung von Spektraldaten auf Smartphone oder PC.
- Tragbar und USB- oder Bluetooth-fähig: Verbindung zur RadiaCode-App für Windows, Android oder iOS.

Der Detektor basiert auf einem CsI(Tl)-Szintillator, der bei Treffern durch Gammastrahlen Lichtblitze erzeugt, welche durch einen Photodetektor (PMT oder SiPM) in elektrische Signale umgewandelt werden. Diese Signale werden dann in Energiekanäle umgerechnet und als Spektrum dargestellt.
Anwendung in der Praxis
Mit dem RadiaCode 103 kann man:
- Umweltradioaktivität überwachen (z. B. Radon-Töchter, natürlich vorkommende radioaktive Stoffe).
- Radioaktive Quellen identifizieren, etwa in Bildungslaboren oder bei Altmetallkontrollen.
- Hotspots lokalisieren: Die Echtzeitvisualisierung macht es möglich, lokale Strahlungsquellen rasch zu entdecken.
- Spektren analysieren: Die Software bietet Funktionen zur Peak-Erkennung, Isotop-Zuordnung und Histogramm-Erstellung.
Ein häufiges Einsatzszenario ist das Aufspüren von künstlichen Radionukliden wie Cäsium-137 oder Cobalt-60 in der Umgebung. Die App identifiziert die Peaks automatisch und gibt eine Einschätzung über Art und Stärke der Quelle.
Vorteile des RadiaCode 103
- Kompakt & mobil: Ideal für Feldarbeit, Forschung oder Hobbyzwecke.
- Hohe Benutzerfreundlichkeit: Auch für Einsteiger geeignet.
- Professionelle Spektrumanalyse: Ohne große Zusatzgeräte oder Laborausstattung.
- Offline-Nutzung möglich: Datenaufzeichnung auch ohne Internetverbindung.
Der RadiaCode 103 verbindet die wissenschaftliche Genauigkeit der Gammaspektroskopie mit der Alltagstauglichkeit eines tragbaren Geräts. Für Experten wie für Enthusiasten bietet er einen günstigen Einstieg in die Welt der Strahlungsanalyse. Dank seiner guten Auflösung, umfangreichen Softwarefunktionen und intuitiven Bedienung ist er ein wertvolles Werkzeug für alle, die sich mit Strahlung und Radioaktivität befassen – sei es beruflich oder aus Interesse an der Umwelt und Technik.