Hier werde ich verschiedene Begriffe aus dem RZ (Rechenzentrum) erklären. Am Anfang wird hier wenig stehen, mit der Zeit kommt immer mehr. Auch Korrekturen werden vorgenommen. Neue Begriffe stehen meist weiter unten.
Peering – der direkte Austausch von Daten zwischen zwei ISPs oder Netzwerken, bei dem beide Partner von dem gegenseitigen Datentransfer profitieren, ohne sich gegenseitig Gebühren zu berechnen. Peering wird oft an Internet-Knotenpunkten (IXPs) durchgeführt und dient der Effizienzsteigerung des Datenverkehrs.
Transit – ein kommerzieller Dienst, bei dem ein kleineres Netzwerk Bandbreite und Konnektivität von einem größeren ISP einkauft, um Zugang zum gesamten Internet zu erhalten. Hierbei zahlt das kleinere Netzwerk dem Anbieter eine Gebühr, um den Datenverkehr über dessen Backbone zu routen.
Medienconverter – ein kleines Gerät, welches das Konvertieren eines Mediums, meist Glasfaser auf Kupfer, ermöglicht. Meist wird es dort eingesetzt, wo, trotz durchgehender Glasfaser-Infrastruktur, doch noch ein Kupferport benötigt wird, z.B. bei Management-Port eines weit entfernten Switches. Es ist der kleine Bruder des “Mod-Conv”.
Modeconverter – auch Mod-Conv, Modconv etc. genannt. Meist ein Medienconverter, aber mit z.B. 2x SFP Port, in den einen kommt z.B. ein DWDM, in den anderen ein CWDM Modul rein, wird meist auf gestückelten Strecken eingesetzt, wo ein Teil aus DWDM und ein Teil aus CWDM besteht. Oder aber einfach nur für Änderung der Wellenlänge.
Putzer – oder auch Putzwerkzeug. Es ist tatsächlich zum Putzen gedacht, allerdings von LWL-Steckern. Für jeden Stecker und jede Buchse gibt es ein dediziertes Werkzeug zum Putzen, damit auf der Steckverbindung kein Staub liegt und das Signal dämpft. Es ist der Fein der Dämpfung.
Dämpfung – Signaldämpfung bei einer LWL-Strecke. Der Alptraum jedes Technikers, wenn man Kunden anschliesst. Es ist, im Prinzip, der Verlust, der an Steckverbindungen, Leitungen, etc. entsteht. Am Ende kommt weniger Licht raus als rein.
BGP – Border Gateway Protocol. Die Königsdisziplin des Routings. Es ist das weltweite Routingprotokoll, welches das Internet in jetziger Form erst möglich macht. Ganz am Anfang gab es statisches Routing, dann dynamisches in allen möglichen Formen (RIP, OSPF, IGRP, etc.). BGP ist sozusagen das Protokoll, welches zum Routing zwischen allen autonomen Internet-Teilnehmern verwendet (ISPs).
Confen – auf Deutsch “Konfigurieren”, wird im Slang verwendet. Ist die kürzere Form.
DWDM – Dense Wavelength Division Multiplexing, ein Wellenlängen-Multiplexverfahren um mehrere Signale auf eine Glasfaser zu bekommen. Funktioniert mit einem Prisma. Kanalabstand ist 0.8nm oder 100GHz. Die Mitte liegt bei 1550nm, davon links und rechts können bis zu jeweils 80 Kanäle genutzt werden. Es gibt noch andere Kanalabstände, diese werden aber wenig genutzt.
CWDM – Coarse Wavelength Division Multiplexing, auch ein Wellenlängen-Multiplexverfahren, allerdings nur mit 16 Kanälen zwischen 1270nm und 1610nm. Kanalabstand ist 20nm, Kanalbreite 13nm, die restlichen 7nm sind dann noch als Abstand zum nächsten Kanal. Da es nur grob ist können günstigere Laser verwendet werden.
SFP – Small Form Factor Pluggable, sind kleine Module (Transceiver), die man in die entsprechenden Slots in einem Switch/Router reinstecken kann. Diese übernehmen die Datenübertragung auf der Glasfaser mit einem Laser (senden) und einer Fotodiode (empfangen).
LOA – Letter of Authorization oder Letter of Authority, ist ein Dokument welches eine Seite vom gegenseitigen Anschluss ausstellt, damit die andere Seite sich anschliessen darf. Dies beinhaltet z.B. Zugang zu den jeweiligen Räumen des Anderen, oder Erlaubnis an Dritte (z.B. DC-Betreiber) die beiden Seiten anzuschliessen.
Loop – Ein Switching-Loop entsteht, wenn mehrere Switche (durch einen Fehler) kreisförmig verbunden sind und keine Schutzmechanismen wie Spanning Tree Protocol (STP) aktiv sind. Datenpakete zirkulieren endlos, überlasten das Netzwerk und führen oft zu einem Ausfall, da die Switches überflutet werden. Es gibt aber auch einen Loop, der willentlich konfiguriert wird, damit die Gegenseite einer Leitung diese ausgiebig testen kann.
BUM – Die Art von Traffic, der an mehrere Ziele weitergeleitet wird oder der nicht nur an das beabsichtigte Ziel adressiert werden kann. Aus dem Englishen für “Broadcast, unknown-unicast and multicast traffic”.
Eyeball – oder auch Eyeball-Traffic, damit werden Endkunden gemeint. Eyeball-Traffic ist der Traffic, den die Kunden mit ihren Augen machen, z.B. durch App-Nutzung und das Surfen.
Spleissen – das Verbinden von zwei Glasfasern mittels eines speziellen Lichtbogen-Schweissgerätes. Damit werden zwei dünne Glasfasern dauerhaft miteinander fest verbunden.
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