Ich konnte/durfte am 16 Juli 2023, um 12:00 Uhr meinen Tesla Model 3 abholen. Der ganze Vorgang war relativ unproblematisch. Nur die rechte hintere Beifahrertür war zerkratzt, das wurde aber sofort per App gemeldet. Ich habe hier meine Erkentnisse gesammelt, also Sachen, die ich bisher herausgefunden habe und die nicht unbedingt überall stehen und bekannt sind.
Nach dem Kauf sollte man unbedingt alle Software-Updates machen, dazu muss man aber zuerst das Fahrzeug im Stehen mit einem WLAN verbinden. Allerdings hat sie Auslieferungssoftware die Version x.y.100, somit wartet man, bis die ersten Updates kommen teilweise einige Wochen.
Das AC-Laden ist nur mit max. 11kW möglich. DC-Laden ist tatsächlich bis 250kW möglich, erfordert aber einen fast leeren Akku bei Ankunft am Supercharger (unter 10%). Laden bei Maingau und/oder Ionity ist, auch mit Grundgebühr, etwa 50-80% teurer als am Tesla-Supercharger.
Einige Supercharger-Standorte können zu bestimmten Zeiten “begehrt” sein. Dann darf man nur bis 80% laden und dann noch 5 Minuten danach (nicht sicher getestet), ab dann wird “Strafgebühr” berechnet, pro Minute. Nachts, ab etwa 1-2 Uhr sind die Standorte aber meist fast leer und dann kann man bis 100% laden, wenn man es braucht.
Abgebucht beim Supercharger-Laden wird immer von dem Besitzer, auch wenn das Fahrzeug “geteilt” wird und in der App auftaucht, und zwar von der primären Bezahlmethode. Auch etwaige Upgrades erscheinen nur in der Besitzer-App, nicht bei dem, mit dem geteilt wurde. Möglicherweise kann man aber als “Teilhaber” auch eine Bezahlmethode einrichtet und diese beim Laden verweden (ungetestet).
Wenn man das Android-Handy mit der App als Schlüssel hat, dann funktioniert das Handy bei eingeschaltetem NFC wie die Schlüsselkarte, man kann es also mit entsperrtem Bildschirm an die Türsäule halten, auch mit Bluetooth aus.
Fast alles kann man mit der Sprachsteuerung erledigen, ohne auf das Display zu schauen und/oder es zu bedienen.
Wenn das Einloggen in der Spotify-App nicht klappt, trotz richtiger Zugangsdaten, dann sollte man die Meldung beachten, dass es ein Premium-Zugang erfordert und solchen auch haben oder gleich buchen. Man kann auch, bei Premium-Connectivity, den Fahrzeug-Zugang nutzen, dieser ist aber ausschliesslich auf das Auto beschränkt.
Einiges im Internet, zumindest von Deutschland aus, kann als aus Niederlande kommend erkannt werden, weil Tesla den gesamten Traffic über Mobilfunk nach Niederlande tunnelt und erst dort rauslässt. Betrifft Netflix, Youtube und Twitch. Etwaiges verbundenes WLAN wird direkt verwendet. Man kann WLAN-Netz auch so definieren, dass sie auch während der Fahrt verwendet werden. Dann kann man auch einen Hotspot nutzen, sei es dediziert oder am Handy.
Auf der Karte im Display sieht man die aktuellen Preise für’s Laden und man kann sich auch dort jeweil hinführen lassen. Längere Fahrten (die über die Kapazität hinaus gehen) werden Supercharger automatisch mit eingefügt, man muss sich also gar nicht drum kümmern. Sollte man komplett anders fahren, als das Navi rechnet, so wird es auch automatisch umgerechnet um man wird z.B. früher zu einem anderen Supercharger gelotst.
In der Waschanlage sollte man unbedingt vorher den “Waschanlagen Modus” aktivieren, unter “Service”. Ansonsten kann die Laderklappe usw. beschädigt werden. Auch der “freies Rollen” Modus steht dann zur Verfügung, wenn es eine grössere Waschanlage ist, wo die Autos “durchgezogen” werden.
Man kann in dem Auto auch schlafen, mit dem “Camp Modus”, der geht aber nur runter bis auf 20% Akku. Dann hat man eine beheizte, gekühlte und klimatisierte Schlafmöglichkeit, wenn man die Rücksitze zusammenklappt. Dafür gibt es im Internet passende Matratzen, ab etwa 70€. Klappt aber im Model Y bisschen besser, dank mehr Platz, geht aber auch im Model 3.
Bei aktiviertem Alarm und Wächter Modus wird, beim Einbruch oder Unfall, das Videomaterial auch direkt zu Tesla geschickt, sodass das Zerstören des USB-Sticks dem Dieb nicht hilft. Man sollte auch einen Handschuhfach-PIN haben, damit der Einbrecher nicht so einfach dran kommt, denn der USB Stick auf dem alles gespeichert wird befindet sich eben dort.
Die Premium-Konnektivität sollte man sich unbedingt dazu buchen, das erste Monat ist kostenlos, danach 9.99€. Es erleichtert das Leben ungemein.
Die Reichweite hängt sehr von der Fahrweise ab. Wenn man sehr behutsam mit dem Gaspedal umgeht und max. 120km/h fährt, dann kann man durchaus die angegebene WLTP Reichweite erreichen. Mit zügiger und schneller Fahrweise ist man bei etwa 2/3 davon. Mit einen Bleifuss hat man höchstens 1/2 der Reichweite. Bei sehr sportilicher Fahrweise hat man etwa 1/3 der angegebenen Reichweite. Beim Model 3 Long Range AWD ist eine Reichweite von 200 bis 600km durchaus möglich, abhängig von allen Faktoren zusammen.
Die Heizung der Seitenspiegel ist gekoppelt and die Heckscheibenheizung. Wenn diese also beschlagen, dann Heckscheibenheizung einschalten.
Update im März 2024: die Degradation des Akkus ist nach 23.000km immer noch bei 0%, was anscheinend über dem Durchschnitt liegt.
Update im April 2024: auch bei 25.000km ist die Akku-Degradation bei 0%.
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